Gesehen im TV
Schade. Die beste Szene des Films hört man bereits am Anfang, während das Logo der Filmfirma zu sehen ist: Die gequälten Töne eines Hundes der übelst zusammengetreten wird. Das berührt, das schockiert, das macht den Zuschauer aufmerksam für das was da wohl noch so kommen mag. Doch das was dann kommt ist Langeweile.
Monty Brogan ist Drogendealer und zu sieben Jahren Knast verurteilt. Zu sehen sind die 25 letzten Stunden, bevor er hinter Gitter muss. Edward Norton spielt ihn so gelangweilt, wie der gesamte Film rüberkommt. Erst nach einem guten Drittel des Films erfährt der Zuschauer überhaupt, was es mit diesem letzten Abend auf sich hat, an dem sich Monty mit seinen beiden Freunden treffen will. Die Erzählweise mit dem Wechsel zwischen "Ist"-Zeit und Vergangenheit verwirrt. Das Grundproblem in meinen Augen ist, dass es nicht eine einzige Figur gibt, mit der man sich wirklich identifizieren möchte. Monty ist verurteilter Drogendealer, warum also Mitleid haben z. B. als er ganz nebenbei erfährt wer ihn verpfiffen hat? Sein Freund Jacob ist ein verklemmter, notgeiler Lehrer der auf eine seiner Schülerinnen steht. Sein anderer Freund Frank ist ein arroganter Yuppie. Alles keine besonders liebenswerten Menschen an deren Dialogen bei mir kein besonderes Interesse aufkam. Völlig unpassend fand ich dann auch noch einige politisch, rassistische Ausflüge, wie Montys Monolog im Klo einer Bar, in welchem er auf alles und jeden schimpft. Und was Montys persönliches Schicksal mit dem 11. September zu tun haben soll, außer dass der Film in New York spielt, wurde mir auch nicht klar. Das etwas offene Ende mag gefallen, bei mir herrschte eher die Meinung vor "Soll er doch in den Knast gehen, er hat es doch nicht besser verdient".
Fazit: 8 Punkte