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Also nach den ersten Minuten dieses Dramas um drei Geschwister musste ich mir echt sagen "wenn das so weitergeht, dann werden es anstrengende 90 Minuten".
Der 23-jährige Vincent kümmert sich nach dem Unfalltod der Eltern um seine 17-jährige Schwester Alice und spielt dabei die Vaterrolle. Damit die beiden in der Wohnung der Eltern weiterleben können, hat er sein Studium aufgegeben und arbeitet bei seinem Onkel auf dem Bau. Alice ist noch schulpflichtig (man beachte: ich sage bewußt nicht "geht noch zur Schule"). Überraschend taucht auf einmal der älteste Bruder Thomas auf (welcher sich nach dem Tod nach Südamerika abgesetzt hat), nistet sich in der Wohnung ein und verursacht noch mehr Spannungen, als es bisher eh schon gibt.
Am Anfang fiel es mir wirklich schwer jemand sympathischen in dieser Geschichte zu entdecken. Alice und Vincent giften sich ständig an und warum Alice diese pampige, trotzige, um nicht zu sagen rotzfreche Art an sich hat, wird mir im gesamten Film nicht klar. So nach und nach konnte ich mich mit Vincent aber identifizieren. Er versucht einfach nur, die Geschwister über Wasser zu halten. Der Rückkehrer Thomas, ein Typ dem man am liebsten mal einen Tritt in den Allerwertesten geben möchte damit er sich bewegt, stört da nur.
Irgendwie haben es die Schauspieler im Verlauf des Films also dann doch geschafft mich zu fesseln und das positive Ende hat mich versöhnlich gestimmt. Deshalb ist der Film eigentlich gar nicht mal so schlecht.
Fazit: 10 Punkte