Gesehen im TV
Irgendwie habe ich zur Zeit etwas Pech in meiner Filmauswahl. Auch bei diesem Film war es so: Eine Komödie hatte ich erwartet und eine Geschichte voller trauriger, depressiver Gestalten kam dabei heraus. Vielleicht war es einfach nur der falsche Film zur falschen Zeit. Auf jeden Fall habe ich mich mehrmals dabei erwischt, wie ich in Gedanken woanders war, nur nicht dem Film gefolgt bin.
"American Splendor" ist die verfilmte Lebensgeschichte des Comicautoren Harvey Pekar, der eigentlich als Büroarbeiter im Archiv eines Veteranenkrankenhauses jobbt. Ledig, Single, keine Kinder und fertig mit der Welt lernt er auf einem Flohmarkt den Zeichner Robert Crumb (Underground-Ikone dank "Fritz the Cat") kennen. Fortan schreibt Harvey sein Leben auf, welches von Crumb in Bilder umgesetzt wird. Aus dieser Zusammenarbeit entsteht die Comicreihe "American Splendor".
Was den Film interessant macht, ist die Mischung aus Dokumentar- und Spielfilm. Harvey Pekar tritt dabei als Erzähler vor der Kamera und aus dem Off auf. Auch andere Personen aus seinem Umfeld treten als Realpersonen auf. Die jeweiligen Schauspielrollen sind dabei erstaunlich gut besetzt worden. Während des Films vermischt sich auch immer wieder das Realbild mit Comiczeichnungen. Straßen, Geschäfte und die Wohnung Pekars verstärken gekonnt die gedrückte Stimmung. Wirklich viel Humor, bis auf vereinzelte coole Kommentare, gibt es allerdings nicht. Ein gutes hatte dieser Film aber dennoch: Ich habe Geld gespart, denn ich war mehrmals kurz davor mir die DVD auf Grund der schönen Sonderverpackung zu kaufen.
Fazit: 7 Punkte