Gesehen im Kino
Hier nun also der zweite Film des Rodriguez/Tarantino-Grindhouse Double-Features. Und dieser Film hier ist rot, sehr rot, blutrot. War
"Death Proof" stellenweise sehr langatmig und langweilig, so ist "Planet Terror" ein temporeicher Splatterfilm geworden.
Die Story sucht man fast vergebens. Eine Gruppe Menschen ist auf der Flucht vor einer, durch eine Giftgaswolke zu einer Art Zombies, mutierten Menschheit. Der Rest sind Action, Blut, Ekel und eine ganze Menge cooler Sprüche samt schwarzem Humor.
Auch in diesem Film kommt echtes B-Movie Feeling auf. Dafür sorgen die schon aus "Death Proof" bekannten technischen Spielereien mit dem Filmmaterial, sowie grausame Logiklöcher, "billig" agierende Schauspieler und platte Dialoge. Dazu noch jede Menge Kunstblut. Das alles sorgt aber für wirklich gute Unterhaltung. Der Gewaltfaktor ist (zumindest für mich) so hoch, dass man es irgendwann einfach nur noch hinnimmt. Es gibt keine Zeit das alles zu verarbeiten. Stellt sich für mich abschließend die Frage: Darf man soetwas unterhaltsam finden? Im Kino saßen in der Reihe vor mir eine große Gruppe Assos; früher hätte man sie liebevoll "Halbstarke" genannt. Diese Jungs fanden sich unheimlich toll dabei, sich über einige Plätze hinweg lautstark zu unterhalten, zu Beginn und am Ende des Films einfach aufzustehen und im Bild stehenzubleiben, sowie während des Films mit dem Handy zu spielen und zu telefonieren. Außerdem gaben sie bei Erotik- und Splatterszenen merkwürdige, primitive Laute von sich. Super :-/ dafür "liebe" ich Kino. Auf dem Weg nach Hause, bin ich mit meinem Auto an ihnen vorbei gefahren und irgendwie spürte ich in mir für einen Moment den starken Drang danach, die Autobahnszene nachzuspielen
Doch zurück zur Frage: Darf man einen solchen Film unterhaltsam finden? Oder stellt man sich nicht dabei auf eine Stufe mit solchen Primaten? Nun, der Film ist blutig, eklig und brutal, doch er nimmt sich selbst nicht ernst dabei. Und gerade das macht ihn so amüsant. Robert Rodriguez ist in meinen Augen mit "Planet Terror" eine herrliche Reminiszenz an die Frühzeiten der billigen Horrorfilme gelungen, der mir auch besser gefallen hat als "Death Proof".
Fazit:
11 Punkte