Gesehen im TV
Kolumbien, in einem kleinen Dorf nahe der Hauptstadt Bogota. Hier lebt Maria zusammen mit ihrer Schwester, deren kleinem Sohn, ihrer Mutter und Großmutter in beengten, eher ärmlichen Verhältnissen. Krach ist immer wieder an der Tagesordnung. Ihre Arbeit in der örtlichen Rosenfabrik erinnert nicht nur von der einheitlichen Dienstkleidung her, an ein Strafgefangenenlager. Nach einem Streit mit ihrem Vorgesetzten schmeißt Maria den Job hin. Schwanger von ihrem Freund, mit dem sie aber nicht zusammenleben möchte, lernt Maria Franklin kennen. Dieser bietet ihr Geld für einen Job als "Maulesel" an. Und so schluckt Maria etliche Kokainpäckchen und macht sich auf den Weg nach New York, um die Drogen dort abzuliefern. Doch in dieser Weltstadt ist alles anders als wie in ihrem kleinen Dorf und nichts läuft so wie geplant.
"Maria voll der Gnade" ist ganz großes Kino. Die Geschichte wird so realistisch erzählt, nicht laut oder gar actionreich, dass viele Szenen dadurch umso bedrückender und intensiver wirken. Mit vielen Nahaufnahmen ist man dicht an den Figuren dran. Auch in diesem Film wurde die Technik der "Wackelkamera" verwendet, welche mir bekanntermaßen nicht gefällt. Doch da es sich hier nicht um eine Hollywood-Hochglanzproduktion handelt, unterstützt diese Art der Bildtechnik das Filmgefühl erstaunlich gut. Kleine, einfache Leute in einem einfachen Leben, in dem jeder für sich schauen muss wo Er oder Sie bleibt. Im Jahr 2005 war Catalina Sandino Moreno übrigens für die Rolle der Maria sogar für den Oscar als beste Schauspielerin in einer Hauptrolle nominiert. Insgesamt also ein toller Film, der sogar gut und gerne zehn bis zwanzig Minuten länger hätte sein können.
Fazit: 12 Punkte